BARF ist heute, aufgrund von Futtermittelunverträglichkeiten, gefragter denn je. Dennoch ranken sich immer noch zahlreiche Mythen um die Ernährung mit rohen Zutaten. Am Anfang steht für viele die Frage: Was genau bedeutet BARFen eigentlich?

Der Begriff BARF ist eine Abkürzung aus dem Englischen, ins Deutsche übersetzt steht er für Biologisch Artgerechtes Rohes Futter oder Biologisch artgerechte Rohfütterunbedeutet Biologisch Artgerechtes Rohes Futter. Gemeint ist die Ernährung der Hunde mit selbst zubereitetem frischem und rohem Fleisch. Es genügt jedoch nicht, den Vierbeinern ausschließlich nur dies in den Napf zu geben. Vielmehr ist es wichtig, auf deren grundlegende Nahrungsbedürfnisse unter Beachtung ihrer individuellen Lebensumstände einzugehen.

Hunde werden also ihrer Abstammung entsprechend in der Hauptsache mit rohen Futtermitteln tierischer Herkunft, dazu zählen Fleisch, Fisch, Innereien und Knochen ernährt. Diese werden ergänzt durch einen geringen Anteil ebenfalls roher pflanzlicher Futtermittel wie Obst, Gemüse und Ölen. Hinzu kommen sogenannte Supplemente, das sind Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Es ist also wie ein natürliches Baukastensystem, und wer das verstanden hat, kann tiefer in die Materie einsteigen.

Die Halter entscheidet, was im Napf landet

Vor dem Einstieg in die Frischfleischfütterung stehen grundsätzlich die Einstellung des Tierbesitzers und der Gesundheitszustand des Hundes. Wer sich selbst so natürlich wie möglich ernährt, lieber regional und Bio kauft, neigt eher dazu, sein Tier ebenfalls so natürlich und gesund wie möglich zu füttern. Erkrankte Vierbeiner und sensible Schnauzen benötigen eine qualitativ hochwertige Nahrung, die auf dem Ausschlussprinzip basiert. Je nachdem worauf der Hund allergisch reagiert, sei es der Proteinträger, eine Getreideart oder ein Konservierungsstoff, wird die Quelle im Futter ausgeschlossen.

Die Rohfleischernährung des Hundes
Der Halter entscheidet, was sein Hund frisst
©ROS-adobe stock

Hier bietet die Rohfütterung besonders gute Möglichkeiten für den Halter ganz sicher zu sein, dass wirklich alles weggelassen ist, was sein bester Freund nicht verträgt. Ein weiterer Pluspunkt: Barfen bedeutet hundertprozentig chemiefrei! Kein Mensch würde auf die Idee kommen, seinem Mittagessen zusätzlich Konservierungsstoffe, Füllstoffe oder Farbstoffe zuzufügen. Was nicht aufgegessen wird, kommt in den Kühlschrank und wird am nächsten Tag verbraucht. Und so wird´s auch mit der Tiernahrung gemacht.

Positive Effekte überwiegen beim BARFen

Gegner des BARFens führen gerne mal das Argument an, dass Hunde von der rohen Fütterung wild und gefährlich werden, weil die Nahrung zu wölfisch sei. Oder aber, dass der Jagdtrieb des Vierbeiners sich extrem verstärken würde. Das ist natürlich ausgemachter Unfug. Bei jeder Futterumstellung muss sich der Verdauungstrakt erst auf die neue Nahrung einstellen. Wahr ist, dass unsere domestizierten Pfoten die gleiche Physiologie wie ihr Urahn, der Wolf, besitzen. Das gilt übrigens für alle Rassen, für Doggen als auch für Dackel und Chihuahuas.

Die Rohfleischernährung des Hundes
Knochen kauen macht Spaß
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Der Vorteil der Rohfütterung liegt in der natürlichen Herkunft und Beschaffenheit der Zutaten und bietet zudem auch gesunden Hunden zahlreiche positive Effekte. So sind die Tiere beispielsweise aufgrund der Befriedigung natürlicher Instinkte wie dem Kauen ausgeglichener.

BARF ist heute leichter denn je

Die gute Nachricht: Rohfütterung ist nicht so kompliziert, wie sie von vielen Menschen empfunden und teilweise auch dargestellt wird. Es werden weder teure Anschaffungen fällig, noch muss jede einzelne Ration bis ins Kleinste geplant, berechnet und abgewogen werden. Im Grunde genommen ist die Rohfütterung nicht komplizierter als die eines beliebigen industriellen Fertigfutters oder die eigene gesunde Ernährung. Die Halter müssen lediglich ein paar wichtige Grundlagen in der Ernährung des Vierbeiners kennen und einige Grundsätze beim BARFen beachten.

Die Rohfleischernährung des Hundes
Frische Zutaten landen im Napf
©Kapitzki/adobe stock

Wer die Nahrung dennoch nicht selbst zusammenstellen möchte oder wem die Zeit fehlt, kann auf Convenience-BARF ausweichen. Die rohen Menüs sind bereits vorgefertigt und auch als Alleinfuttermittel erhältlich. Das macht die ganze Sache noch einfacher und der Halter kann sich sicher sein, dass wirklich alles in der Hundemahlzeit enthalten ist. Er muss die tägliche Ration nur auftauen und bei Zimmertemperatur kredenzen. Suzanne Eichel

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