Der Jahresausklang bedeutet für viele Hunde Stress. Feuerwerk und Böllerei an Silvester lösen bei zahlreichen Schnauzen pure Angst aus. Sie können weder Knallerei, Blitze, noch Geruch zuordnen und empfinden all dies als unbekannte, nicht definierbare Bedrohung. Wichtig ist jetzt vor allem: Lassen sie ihren besten Freund nicht alleine! 

Die physischen Angstreaktionen zeigen sich unter anderem in starkem Hecheln, erhöhter Herzfrequenz, Speichelfluss, Schweißabsonderung über die Pfoten bis hin zum unkontrollierten Absetzen von Kot und Urin. Gegen Geräusche pauschal zu desensibilisieren ist allerdings wenig zielführend. Damit soll zwar erreicht werden, dass sich der Hund dem Reiz gegenüber neutral verhält, also die emotionale Verhaltensreaktion verschwindet oder abgeschwächt wird, ist aber nur sinnvoll, wenn das Geräusch eindeutig identifizierbar ist.

Wie der Hund den Jahresausklang am besten bewältigt
Fürsorge ist wichtig ©prystai/stock.adobe stock.com

Problematisch wird es, wenn der Hund dieses mit einem traumatischen Erlebnis verknüpft hat und es durch die bewusste Konfrontation zu einer Verschlimmerung seines Verhaltens kommt. Ebenso kontraproduktiv ist es einen kranken oder alten Vierbeiner zu desensibilisieren. Insbesondere, wenn der Stressspiegel sehr hoch ist, er in Panik verfallen könnte oder der Lärm ihm sogar Schmerzen bereitet.

1. Sanfte Therapie aus der Natur

Pheromone sind chemische Stoffe, die von Tier zu Tier übertragen und über die Nase wahrgenommen werden. Einige diese Botenstoffe wirken beruhigend und kommen als sogennante DAP, Dog Appeasing Pheromone, in Halsbändern oder Zerstäubern zum Einsatz. Das gleiche gilt für GABA-Ersatzmittel(GABA für Gamma-Amino-Buttersäure) wie Baldrian, Passionsblume oder Ginseng.

Tiere brauchen sanfte Hilfe
(c) Shutterstock

Nicht erst am Silvesterabend, sondern bereits Anfang Dezember sollten Frauchen und Herrchen mit einer sanften Theraphie beginnen.

Unser Tipp: Pflanzliche Tropfen von ANIBIO

 

2. Mit CBD zur mehr Gelassenheit

Ein anderer begleitender Ansatz zur Linderung ist das Cannabidiol (CBD), insbesondere, wenn es um das allgemeine Wohlergehen mit Blick auf Stimmung, Entzündungsgeschehen und Merkfähigkeit geht.

Nur ein paar Tropfen CBD -Öl beruhigen ©Yastremska/stock.adobe stock.com 

Es hilft dem Hund gezielt bei innerer Unruhe, Nervosität oder altersbedingten Beschwerden, die Balance wiederherzustellen. Das Phytocannabinoid Cannabidiol aus der Hanfpflanze wirkt sich unmittelbar auf das körpereigene Endocannabinoid-System aus – Und das ist für ein Gleichgewicht in Körper und Seele mitverantwortlich.

Unser Tipp: Das Kraftpaket CBDium 5% Medium und Enervet von caniqus

3. Das Superfood Hanf

Hanf wirkt ähnich wie CBD, wird aber aus den Samen der Hanfpflanzen hergestellt und enthält THC statt CBD. Seit Jahrhundert, vor allem in der traditionellen chinesischen Medizin, wird die Pflanze für ihre heilenden Kräfte geschätzt.

Sanfte Therpaie gegen Stress an Silvester
Hanf hilft zu entspannen ©stock.adobe stock.com

Die Hunde profitieren nicht nur von der beruhigenden Wirkung. Der hohe Gehalt an essentiellen Aminosäuren, Omega-3- und -6-Fettsäuren, Gamma-Linolensäure, Vitamin B12 und E sowie die Mineral- und Ballaststoffen haben einen positiven Einfluss auf entzündliche Gelenke, Haut, Fell, Stoffwechsel und Immunystem.

Unser Tipp: Die SOS-Stangerl – Snack und Beruhigung in einem – von hanfred

4. Bachblüten und Homöopathie – die Kraft der Natur

Bei einer akuten Stresssituation haben sich Rescue-Tropfen, bekannt als Notfalltropfen, bewährt. Mittels einer Pipette werden sie entweder direkt ins Maul oder auf die Pfoten des Hundes gegeben werden. Alternativ funktioniert das auch mit einem Stück Käse oder Leberwurst oder über das Trinkwasser.

Sanfte Therapie gegen Stress an Silvester
Tropfen und Kügelchen gegen Stress©stock.adobe stock.com

Angepasst an den Konstitutionstyp des Tieres kommen die weißen Kügelchen zum Einsatz. Als Mittel bei Schock oder Panik gilt Aconitum, sehr ängstliche Schnauzen bekommen Phosphorus oder Barium, wenn sie sich bei einem Feuerwerk zitternd verkriechen.

Wer noch keine Erfahrung mit homöopathischen Arzneien hat, sollte vorab eine Tierheilpraktikerin konsultieren. Sie findet das richtige Mittel und setzt den Zeitraum der Gabe fest.

Grundsätzlich gilt auch hier: Die beste Wirkung wird nach einer Einnahme von circa zwei Wochen erreicht.

5. Mit Aromatherapie Ängste mildern

Während ätherische Öle mit ihrer hohen Konzentration für Hunde weniger geeignet sind, bieten die sanften Hydrolate, die bei der Destillation zur Gewinnung der Öle entstehen, eine adäquate Alternative. Lavendel gilt als wahrer Tausendsassa, ist schmerzstillend, antiseptisch und beruhigend. Der Kuschelduft Neroli vermittelt Wärme und Geborgenheit. Jasminöl hat eine extrem beruhigend und angstlösende Wirkung.

Gelassen durch den Jahreswechsel
Entspannt einatmen ©Pixel-shot/stock.adobe stock

Anhand einer Probe darf der Hund selbst entscheiden, welcher Duft ihm behagt. Dafür etwas Hydrolat auf ein Papiertuch träufeln und ihm mit ein wenig Abstand zum Schnüffeln hinhalten. Weicht er zurück oder dreht den Kopf weg, lieber ein anderes wählen. Einige Tage bevor der Trubel beginnt, sollte der Halter mit der Aromatherapie anfangen und beispielsweise die Hundeliegeplätze leicht einnebeln.

So gewöhnen sich die Vierbeiner an den Geruch und verbinden die beruhigende Wirkung mit einem sicheren Platz. Wenn an Silvester die Knallerei und damit die Unruhe beginnt, kann das Hydrolat über den Kopf des Tiers gesprüht werden. Die Prozedur gegebenenfalls ein paar Mal wiederholen.

6. Schnüffeln beruhigt

Die gleichmäßige Atmung, das konzentrierte Suchen, das „Abtauchen“ in eine Aufgabe – all das hilft Hunden, Stress abzubauen. Schnüffeln ist für alle eine sinnvolle Aufgabe. Sie erfordert ihre volle Aufmerksamkeit und beruhigt gleichzeitig. Der gesamte Stoffwechsel profitiert davon. Die Lungen nehmen mehr Sauerstoff auf, und der Kreislauf, Speichelfluss und die Blutzirkulation werden angeregt. Dadurch aktiviert, setzt das im Maul des Hundes befindliche Jacobsonsche Organ wahre Glückshormone frei. Das Wechselspiel von aktivierten Hormonen, sensibilisiertem Nervensystem und angeregter Stoffwechseltätigkeit begünstigt das Wohlbefinden des Hundes und fördert den Stressabbau.

Schnüffeln kurbelt Glücksgefühle an ©stock.adobe stock.com

Wer es ausprobieren möchte, fängt am besten schon ein paar Wochen vor dem Jahreswechsel mit dem Training an. Drei bis vier Minuten täglich reichen aus. Die Interaktion mit Frauchen und Herrchen ist hier wichtig!

Unser Tipp: Die Schnüffeltools von Hundetrainer Martin Knauder https://shop.knaudersbest.com/

7. Den Druck rausnehmen

Je gelassener der Mensch bleibt, umso behaglicher fühlt sich auch der Hund – und umgekehrt. Stimmungsübertragung funktioniert in beide Richtungen. Spaziergänge sollten bewusst in ruhigen Umgebungen stattfinden und gemeinsam genossen werden.

Entspannung ist ganz simpel mit bewusster Atmung zu erreichen. Wir atmen dreimal am Tag bewusst für fünf Minuten tief in den Bauch hinein und wieder hinaus. Dann üb

Fürsorge ist wichtig bei Änsten
Viele Hunde suchen Nähe ©Matokha/stock.adobe stock

en wir mit unserem besten Freund das Ritual, legen dabei zur Verstärkung eine Hand auf seinen Rücken. Damit können wir ihn aktiv während des Jahresausklangs unterstützen.

 

Ruhiger Blickkontakt und sanftes Berühren oder Streicheln von Frauchen oder Herrchen schütten das stresssenkende Bindungshormon Oxytocin aus. Wahre Wunder bewirken auch Entspannungsmassagen oder ein gezieltes Streicheln über mindestens 20 Minuten lang, das mit einem ruhigen Markerwort verknüpft wird.

 

8. Sicher Gassi gehen

An Sivester sollten Frauchen und Herrchen kein Risiko eingehen, denn schon am Vormittag (und oft bereits Tage davor) beginnt die Böllerei. Daher gilt: Leine dranlassen, denn selbst der coolste Hund kann sich bei der Knallerei erschrecken und das Weite suchen.

Gassi gehen an Silvester
In ruhiger Umgebung laufen ©Thalhofer/adobe stock

Die beste Zeit zum Gassigehen ist der Vormittag und der frühe Nachmittag. Möglichst in ruhigen Gebieten, am besten natürlich im Wald, und schön lange. Dann können Bello & Co. nochmal tief durchatmen und sich müde laufen. Eine letzte, kurze Pipirunde am Abend vor 20 Uhr ist ebenfalls sinnvoll.

9. Angstauslösende Reize dämpen

An Silvesterabend sollten alle Reize von draußen abgeschirmt werden. Das bedeutet, Vorhänge zuziehen, Rollläden runterlassen und den Fernseher oder Musik anstellen. Im Haus oder einer größeren Wohnung ist es sinnvoll einen Rückzugsraum zu wählen und den so gemütlich wie möglich zu gestalten.

10. Bloß nicht alleine lassen

Manche Fellnasen möchten sich am liebsten verkriechen. Eine Box oder eine Decke über dem Körbchen gibt ihnen einen sicheren Rückzugsort. Andere brauchen die Aufmerksamkeit ihrer Menschen. Sucht der Hund lieber deine Nähe, ist das völlig okay, denn Streicheleinheiten und beruhigende Worte wirken wie Balsam für seine Seele.

Die 5 No-Gos für Hunde:

  • Den besten Freund sich selbst überlassen 

Bitte nicht, denn der Hund benötigt eine stabile und zuverlässige Bezugsperson, die ihm Sicherheit vermittelt und im Notfall adäquat reagieren kann. Insbesondere um Mitternacht, wenn die Knallerei ihren Höhepunkt erreicht.

  • Übermäßige Zuwendung

Die richtige Balance aus Nähe und Distanz ist wichtig. Übermäßiges Trösten und Bemitleiden ist wenig zielführend und kann die Angst des Hundes nur verstärken.

Der Mensch hilft beim Stressabbau
Verständnis hilft Ängste zu überwinden ©stock.adobe stock.com
  • Alkohol geben

Auch wenn im Netz und sogar von Hundetrainern das Schlückchen Eierlikör empfohlen und als ungefährlich angepriesen  wird: Auf keinen Fall Alkohol verabreichen. Der Hund wird lediglich betäubt, ist nicht mehr in der Lage den inneren Stress zu verarbeiten und je nach Menge kann es sogar zu einer Alkohovergiftung kommen!

  • Den Hund sedieren

Vor pharmazeutischen Beruhigungsmitteln, die den Wirkstoff Acepromazin enthalten, wird eindringlich gewarnt. Sie stellen den Hund zwar ruhig, nehmen ihm aber nicht die Angst. In seinem gedämpften Zustand bekommt er alles um ihn herum mit, ist allerdings nicht mehr in der Lage, eine Reaktion zu zeigen. Lediglich in sehr dringenden Fällen und bei Tieren, die extrem panisch reagieren, kann in Absprache mit dem Tierarzt ein solches Medikament verabreicht werden

  • Übertriebene Strenge

Unglaublicherweise kursieren im Netz und in einigen Hundeforen immer noch veraltete Annahmen, das es den felligen Partnern am besten gehen würde, wenn wir eine harte Hand walten lassen. Die Ängste des felligen Partners mit übermäßiger Strenge zu begegnen, seine Bedürfnisse mit Ignoranz zu bestrafen und Fürsorge mit Verantwortungslosigkeit gleichzusetzen ist selbstverständlich in keiner Weise aktzeptabel.

Unser Fazit: Jeder Hund empfindet anders. Folglich sollten die helfenden Maßnahmen individuell gewählt werden. Manchmal lässt sich aber mit bestem Willen und viel Engagement nicht alles wegtherapieren. Eine Auszeit in Gebiete, in denen nicht geböllert werden darf, ist natürlich stets die beste Lösung. Für alle, die zu Hause bleiben gilt: Lassen Sie Ihren Schützling niemals im Regen stehen, sondern bleiben sie an seiner Seite!

Suzanne Eichel

 

 

 

Vorheriger ArtikelShowroom – Weihnachten kann kommen