Entzündliche Prozesse beginnen oft unbemerkt und breiten sich schleichend im Körper des Hundes aus. Sie schwächen seine Abwehrkraft und öffnen damit das Tor für zahlreiche gesundheitliche Probleme. Auch Stress wirkt wie ein Strohfeuer für Entzündungen. Die richtige Ernährung kann vieles verhindern oder im Fall der Fälle die beste Medizin sein.

Entzündungen sind eine Reaktion des körpereigenen Immunsystems und können zum Beispiel
durch äußere Faktoren wie Umweltgifte, Allergene oder bestimmte Zutaten im Futter ausgelöst werden. Der Körper reagiert also auf schädliche Reize, die Entzündung ist eine Schutzreaktion darauf. Hier kommt nun das Immunsystem ins Spiel, das wie ein Bodyguard funktioniert. Aber nur wenn es intakt ist, kann es unerwünschte Eindringlinge abwehren.

Deswegen ist seine Unterstützung in vielerlei Hinsicht maßgeblich. Akute Entzündungen sind oft die Folge von Infektionen und führen vermehrt zu Darmproblemen. Werden sie chronisch, begünstigt dies auf Dauer schwerwiegende Krankheiten wie die Arthritis. Häufig wird dem Getreide die Schuld in die Schuhe geschoben. Doch so ganz stimmt das nicht. Vielmehr
geht es darum, Kohlenhydrate mit einem hohen glykämischen Index zu vermeiden. Sie treiben den Blutzuckerspiegel sehr schnell nach oben und lösen so Entzündungsreaktionen
aus.

Was steckt im Futter drin? ©Afric Studio/adobe stock

Gutes Futter versus schlechte Zusatzstoffe

Insbesondere Mais, Zucker und Weizen stehen hierbei in Verdacht. Dagegen sind
Vollkornreis, Hafer, Hirse sowie die Kartoffel leichter verdaulich. Letztendlich ist stets die Menge entscheidend. Aufgepasst auch bei allem, was das Futter länger haltbar und künstlich schmackhaft machen soll. Zucker, Konservierungsstoffe, Lockstoffe oder Geschmacksverstärker sind ein No-Go und zum Glück verzichten viele Hersteller mittlerweile darauf.

Daran leiden viele Hunde: Arthrose und Arthritis

Futtertherapie bei Entzündugen
Im Alter zeigen sich oft Probleme ©adobe stock

Im Alter leidet zudem der Gelenkstoffwechsel des Vierbeiners. Arthrose ist eine Abnutzungserscheinung, die vor allem bei Senioren auftritt und sich langsam entwickelt. Oder aber sie wird schon in jungen Jahren durch Übergewicht begünstigt. Bei einer Arthritis entzünden sich dazu die Gelenke, die betroffenen Stellen schmerzen und schwellen an.

Das Futter sollte nun bestimmte Zusätze wie Glykosaminoglykane (GAG) enthalten, die den weiteren Abbau des Knorpelgewebes sowie die Entzündungsreaktion hemmen.

Wenn der Magen sauer wird

Mit einer Gastritis ist nicht zu spaßen. Die Magenschleimhautentzündung kommt mit Übelkeit, Fressverweigerung, Bauchschmerzen, Berührungsempfindlichkeit, Erbrechen, Fieber, Gewichtsabnahme, festem schwarzem Kot oder Dehydratation einher und kann unbehandelt zu Magengeschwüren oder sogar Durchbrüchen führen. Nun benötigt Bello Schonkost,

Futtertherapie bei Entzündugen
Magenprobleme ernst nehmen ©adobe stock

beispielsweise mit einem passenden, gut verdaulichen Diätfutter.

Bakterielle Entzündungen, Medikamente oder eine sehr fettreiche Ernährung sind die häufigsten Auslöser für eine Pankreatitis. Manchmal sogar die Folge einer Leberentzündung. Eine strenge Diät ist dann Teil der symptomatischen Therapie durch den Tierarzt. Empfehlenswert sind eher kleine, fett- und proteinarme Mahlzeiten über den Tag verteilt.

Entzündungen begünstigen Allergien

Eine Allergie hängt unmittelbar mit dem Immunsystem zusammen und ist eine Sonderform der Entzündung. Sie kann plötzlich auftreten und sich sogar gegen Stoffe
richten, die der Hund bisher vertragen hat.  Häufige Auslöser sind neben Flohspeichel und Pollen Hühner- oder Rindfleisch, Hühnerei, Lamm, Milchprodukte, Soja oder
Mais. Bei einer Futtermittelallergie gilt es, den Bestandteil zu finden, der dafür verantwortlich ist. Denn genau diese Zutat wird immer und in jeder Form eine Reaktion auslösen, selbst wenn nur wenige Spuren davon in der Nahrung enthalten sind. Der Hund kommt an einer
konsequent eingehaltenen Ausschlussdiät nicht vorbei.

Futtertherapie bei Entzündungen
Kräuter dürfen den Napf bereichern ©adobe stock

Die Kraft der Natur nutzen

Auch Stress kann im Stoffwechsel eine wahre Kettenreaktionen auslösen. Im Napf bietet die Phytotherapienatürliche natürliche Entzündungshemmer mit Heilpflanzen wie der Mariendistel oder Kräutern wie Thymian, Kamille, Hagebutte oder Basilikum.

Ungesättigte Fettsäuren sind ebenfalls förderlich, allerdings nur im richtigen Verhältnis. Die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren muss erhöht, die entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren reduziert werden. Wer weiter auf die Kraft der Natur setzen möchte, fügt Kurkuma und Ingwer dem Futter hinzu. Zahlreiche Studien haben den positiven Effekt von Gelbwurz auf Knorpelzellen und Entzündungsprozesse im Körper nachgewiesen. Suzanne Eichel