Der Mönchsweg

Von Bremen bis nach Puttgarden und damit gleich durch drei Bundesländer schlängelt sich der Radfernweg, auf dem die Mönche im Mittelalter wandelten. Er beginnt am St.-Petri-Dom in Bremen und führt durch die norddeutsche Landschaft zunächst bis zur Elbfähre in Wischhafen. Ein Schild mit blauem Mönchslogo sorgt dafür, dass alle auf dem rechten Pfad wandeln. Schnupperabstecher an den zahlreichen kleinen Feld- und Backsteinkirchen sind allerdings zu empfehlen. Gotteshäuser, wohin der Blick auch fällt, und eins beeindruckender als das nächste. In der Stader Geest sind schon von Weitem die St. Marien- und Bartholomäikirche in Harsefeld zu erblicken. Das Marschland führt nach Wischhafen, von dort aus geht es mit der Fähre nach Glücksstadt in Schleswig-Holstein. Auf dem Weg nach Itzehoe kommen die Wanderer an dem Zisterzienser-Kloster und der St.-Laurentii-Kirche vorbei und folgen der Ausschilderung bis zum Schloss Breitenburg durch den Kreis Steinburg. Die nächsten Stationen sind die Waldkapelle Mönkloh in Kellinghusen, dann Bad Segeberg mit dem berühmten Augustiner-Chorherren-Kloster. Der Mönch Vicelin gab den Kirchen in Bornhöved und Bosau seinen Namen. Ihn trieb es im Mittelalter weiter bis nach Oldenburg, wo er seinen Bischofssitz nahm. In Heiligenhafen geht es mit dem Schiff aufs Meer bis nach Fehmarn. Die letzte Etappe führt über die Insel Puttgarden. Wer die insgesamt 1.000 Kilometer nicht am Stück laufen möchte, kann sie Etappe für Etappe angehen.

www.moenchsweg.de

Pilgerweg Loccum-Volkenroda

Anno 1163 wandelten zwölf Mönche des Zisterzienserordens von dem niedersächsischen Volkenroda bis zu den Sümpfen rund um die Lucca-Burg in Thüringen. Ihr Auftrag: ein neues Kloster zu gründen. Gesagt, getan, und seitdem galt es für alle Geistlichen als Pflicht, alle Jahre wieder diese Pfade zu beschreiten. Gut 300 Kilometer umfasst die Strecke entlang Weser, Leine, Unstrut und über das Wesergebirge. Jahrhunderte später aber war es kein Mönch, sondern die EXPO 2000, die an die Verbindung zwischen den beiden ehemaligen Klöstern Volkenroda und Loccum erinnerte. Es entstand der „Jodokusweg“, auch der „Neue Weg“ genannt. Wer diese Schöpfungspfade hautnah erleben möchte, plant die Route mit dem Pilgernavigator und folgt dem violettfarbenen Radkreuz auf weißem Grund.

www.loccum-volkenroda.de

Mosel-Camino

Hier können sich alle austoben
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Dieser Jakobsweg ist für alle Rheinland-Pfälzer, denen es in Spanien zu heiß ist und die sich mit dem Apostelgrab des Heiligen Matthias zufriedengeben. Dazu brechen sie in Koblenz auf, folgen dem klassischen Santiago-de-Compostela-Symbol, gelbe Muschel auf blauem Grund, und lassen sich von der reizenden Landschaft inspirieren. Entlang der Mosel und an Weinbergen vorbei führt der Weg, auf dem alles Leid der Welt beim Durchqueren der herrlichen Landschaft vergessen wird. Mittelalterliche Burgen und Ruinen, Klosterkirchen und Kapellen säumen die Pilgerstrecke. Die Wanderer erleben traditionelle Wallfahrtsorte, kehren in romantischen Weindörfern ein und erreichen schließlich ihr Ziel in Trier. Garantiert inspiriert!

www.mosel-camino.de

Wendelinus-Pilgerweg

Im schönen Saarland sorgen insgesamt vier Pilgerwege für Abwechslung. Sie sind gut in kleinen Etappen von 8 bis 15 Kilometern zu laufen. Der heilige Wendelinus schritt hier von St. Wendel über Winterbach und Alsweiler nach Tholey. Angeblich brach er im 6. Jahrhundert als Königssohn auf und wandelte sich im Laufe der Strecke zum Eremiten. Nun ja, wir wissen es alle: Was ist schon ein Thron gegen die Kraft und Inspiration, die Wanderer auf diesem Weg erlangen können? Wer weiß, vielleicht hat ihn ja zeitweise auch ein Hund begleitet … Für die Vierbeiner ist dieser Gang auf jeden Fall ein beglückendes Erlebnis, und in der lieblichen Talaue bei St. Wendel steht die Kapelle, die an den Geistlichen erinnert.

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 Lutherweg 1521

Durch Deutschland führen insgesamt fünf Lutherwege. Diese Etappe verläuft durch drei Bundesländer: Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen. Wie sich unschwer vermuten lässt, erschnuppern die trainierten Fellnasen hier die Spuren Martin Luthers. Am 2. April 1521 brach der Reformator von Wittenberg nach Worms auf. Kurz nach Eisenach überschritt er die Grenze zu Hessen und wanderte weiter bis nach Frankfurt und von dort aus nach Worms. Kurz hinter Grünberg gibt es zwei Alternativrouten, entweder über Lich oder über Hungen. Beide laufen in Friedberg wieder zusammen. Insgesamt umfasst der hessische Teil rund 320 Kilometer. Dieser Pilgerstrecke ist so beliebt, dass kurze Teilstrecken barrierefrei ausgebaut werden sollen.

www.lutherweg1521.de

Stille Orte entdecken ©Suzanne Eichel

Mittelfränkischer Jakobsweg

Der wiederum mit der blauen Jakobsmuschel markierte „fränkische Camino“ führt von Nürnberg nach Rothenburg ob der Tauber. Die gesamte Etappe umfasst etwa 85 Kilometer. Zahlreiche Kirchen bieten Pilgerkärtchen mit Meditationsworten und Liedern an. Start ist die Nürnberger Jakobskirche mit dem offiziellen Pilgerzentrum. Weitere Höhepunkte sind das Dorf Bürglein mit dem Kirchenjahresweg, der über liturgische Farben und symbolische Pflanzen informiert, oder das Heilbronner Münster mit einem neuen begrünten Kreuzgang. An der St.-Maria-Kirche in Großhaslach schließt sich der Besinnungsweg „Vier Perlen am Jakobsweg“ an. Psalmen zu den Elementen „Wasser“, „Feuer“, „Erde“ und „Luft“ begleiten diesen Pfad. In der St.-Jakobs-Kirche in Rothenburg können die Pilger einen Segen erhalten.

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Crescentia-Pilgerweg

Frauenpower gab es schon im späten Mittelalter. Das Edelfräulein Anna vom Hof gründete eine weibliche Gemeinschaft, die sich später den Franziskanern anschloss. Aus Anna wurde Crescentia. Sie lebte 41 Jahre lang im gleichnamigen Kloster in Kaufbeuren. Innere Einkehr erlangen alle, die ihr „hinterherschnüffeln“. Der Rundweg führt von Kaufbeuren über Ottobeuren und Mindelheim. Marterln und Bildstöcke am Wegesrand erinnern an das Leben und Wirken der ersten deutschen Heiligen des dritten Jahrtausends erinnern. Für viele Menschen, die religiöse Stätte schlechthin in Deutschland.

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Ostbayerischer Jakobsweg

Gleich mehrere Naturparks sind auf dieser Route zu durchqueren oder lassen sich wahlweise in Etappen bewältigen: „Oberer Bayerischer Wald“, „Bayerischer Wald“ und der „Naturpark Altmühltal“. Eine gelbe Strahlenmuschel auf blauem Hintergrund, also auch hier das klassische Jakobswegsymbol, weist die jeweiligen Richtungen. Von der deutsch-tschechischen Grenze bei Eschlkam über Neukirchen beim Heiligen Blut, Pilgramsberg, Regensburg, Kelheim, die Weltenburger Enge bis Eichstätt, Bergen und Donauwörth kommen Pilger und Hunde nicht nur in den Genuss einer beeindruckenden Natur, sondern treffen auf viele Klöster und historische Bauwerke wie den Eichstätter Dom.

www.pilgern-bayern.de