Immer mehr sensible Schnauzen reagieren auf Getreide im Futter allergisch. Die Frage ist nur warum? Ist tatsächlich das Korn schlechthin die Ursache für die Futtermittelunverträglichkeiten? Werfen wir doch einmal einen Blick auf die gängigen sieben Getreidearten. Dazu zählen Mais, Weizen, Hafer, Reis, Dinkel, Hirse sowie Leinsamen als sogenanntes Pseudogetreide. Weizen, Roggen und Dinkel enthalten zusätzlich Glutene, die mit ihrem Klebereiweiß das Hundefutter zusammenhalten. Sie spielen vorwiegend bei der Produktion von Trockenfutter eine Rolle. Getreide wird als ganze Körner, Getreidemehle oder Flocken zugefügt. Getreidemehle zählen zur nährstoffärmsten Form, denn bei ihrer Verarbeitung gehen wichtige Vitamine und Rohfasern verloren. Flocken wie beispielsweise Hafer- oder Weizenkleie sind durch ihren hohen Ballaststoffgehalt besser verträglich, wirken sättigend und verdauungsfördernd. Ganze Körner enthalten zwar alle Nährstoffe, sind aber weniger gut verdaulich.
Wissenswertes über Getreide
Weizen und Co. sind in Verruf geraten, dabei sind sie an sich gar nicht so übel. Vorausgesetzt, sie werden in leicht verdaulicher Form und in geringen Mengen zur Verfügung gestellt. Generell liefern die im Getreide enthaltenen Kohlenhydrate reichlich Energie, lebenswichtige Aminosäuren und pflanzliche Öle. Aber sie müssen, um leicht verdaulich zu sein, hoch aufgeschlüsselt, das heißt in schonenden Verfahren hergestellt werden. Unsere Omivoren reagieren vor allem auf die schlechte Verarbeitungsqualität empfindlich, insbesondere beim Weizen und in Kombination mit synthetischen Zusatzstoffen. Und dann kommt es noch – das ist ganz entscheidend – auf die im Futter enthaltene Menge an. Wird Getreide in der Tiernahrung als Hauptbestandteil und billiger Füllstoff eingesetzt, fehlen dem Hund wichtige Nährstoffe, und das führt zu Mangelerscheinungen. Zudem erhöht beispielsweise ein zu hoher Körneranteil im Futter automatisch den Anteil an Kohlenhydraten zu Lasten von Proteinen und tierischen Fetten.
Das sind die wirklichen Auslöser für Allergien
Probleme treten also vorwiegend dann auf, wenn der Anteil von Fetten, Proteinen und Kohlenhydraten unausgewogen ist. Und genau das ist der Punkt. Eine ausgewogene Ernährung verlangt einen hohen Fleischanteil mit hochwertigem Muskelfleisch und Innereien, die wichtige Eiweiße und Fette liefern. Die notwendigen Kohlenhydrate und Ballaststoffe kommen entweder durch einen alleinigen Gemüseanteil oder durch eine Kombination von Gemüse und Getreide. Ergänzend sorgen Öle, Kräuter, Obst und Beeren für Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe.
Kohlenhydrate im Futter sind wichtig
Kohlenhydrate sind durch ihre Zuckermoleküle wichtige Energielieferanten und Bausteine für viele lebensnotwendige Vorgänge im Körper. Sie werden in verdauliche und unverdauliche Kohlenydrate, den sogenanten Faserstoffen eingeteilt. Diese Ballaststoffe regen den Magen-Darm-Trakt des Hundes an. Komplexe Kohlenhydrate sind hochwertiger, denn sie lassen den Blutzuckergehalt weniger ansteigen. Beispielsweise Wurzeln, Gräser oder Beeren werden vom Organismus in der Regel langsamer verdaut und sind daher besser geeignet als Körner. Normal aktive Hunde benötigen nur einen vergleichsweise kleinen Anteil an Kohlenhydraten in ihrer Ernährung. Ein Mangel ist so gut wie ausgeschlossen, denn der Hund kann die nötige Energie auch aus Fetten und Eiweißen ziehen. Ein Zuviel führt allerdings zu gravierenden gesundheitlichen Problemen wie Verdauungsbeschwerden, Überfettung und Zahnkrankheiten.
Umstellung auf andere Getreideart hilft
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass es keine allgemeine Getreideunverträglichkeit bei den Vierbeinern gibt. Als billiger Füllstoff und in großen Mengen, wird es dem Hund schlichtweg zu viel. Reagiert ein Vierbeiner auf ein bestimmtes Korn sensibel, hilft häufig die Umstellung auf eine andere, verträglichere Getreideart, wie Reis oder Hirse. Je höher der Proteinanteil durch hochwertiges Fleisch und Innereien im Futter ist, umso weniger Kohlenydrate benötigt der Vierbeiner. Und demzufolge auch umso weniger Getreide.