Laut Statistik leben rund 7,9 Millionen Hunde in Deutschland. Ein großer Teil davon in den Metropolen. Sie sind ein alltäglicher Anblick auf den Straßen – warum auch nicht? Die beliebtesten Hundestädte haben so einiges zu bieten. Allen voran Kiel, Hamburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Leipzig, Stuttgart und München. Weitläufige Parks zum Pfoten vertreten, Hundewiesen auf denen die Vierbeiner soziale Kontakte pflegen, Flüsse mit Strandauslauf und eine Vielfalt von Ausflugsgebieten in der Nähe. Die Vorzüge auf dem Land sind dagegen – fast unschlagbar – gute Luft, weniger Stress durch Straßenverkehr, Natur direkt vor der Haustür, ein Haus mit Garten und dazu kaum Einschränkungen durch Hundegesetze. Doch wo Hunde wirklich besser leben, hängt nicht allein von ihrem örtlichen Umfeld ab und davon, wie viel Platz sie dort haben, sondern vielmehr von einer artgerechten Haltung, Beschäftigung und nicht zuletzt der Einstellung ihrer Besitzer.

Hunde lieben Social Networking

Stadthunde führen ein aufregendes Leben. An jeder Ecke hat irgendein Artgenosse garantiert eine Nachricht hinterlassen. Das „Zeitungslesen“ an Häuserwänden, Mauern, Laternen, Büschen oder Bäumen gehört für einen Vierbeiner in einer Metropole zum Alltag dazu und die Hunde lieben es. Auch an sozialen Kontakten mangelt es nicht. Ob auf der Hundewiese, im Park, am Strand oder beim Shoppen im Tierfachmarkt – es gibt reichliche Gelegenheiten einen netten Rüden, eine charmante Hundedame oder einen Kumpel zum Toben zu treffen. Anders als auf dem Land, wo Tierbesitzer mit ihren besten Freunden oft alleine durch Feld und Flur spazieren gehen. Und da die Hunde dort eher Haus und Hof bewohnen und verteidigen, sind sie auf entgegen kommende Artgenossen nicht immer gut zu sprechen. Während Stadtschnauzen Kontakte durchaus auch an der Leine gewohnt sind, haben Landpfoten mit dieser Kommunikation ebenfalls oft ihre Schwierigkeiten.

Das Terrain in den großen Städten ist wesentlich kleiner. Hier müssen sich eben viele Hunde den Platz teilen und da ist Social Networking gefragt. Dies beherrschen Stadtpfoten deutlich besser. Und nicht nur sie, auch für ihre Halter gehört ein Gassitalk zum täglichen Ritual. Dabei wird einer ungezwungenen Anonymität gefrönt, die eigenen Namen sind Schall und Rauch, und „man“ wird ganz einfach zu „Paulchens Frauchen“ oder „Brunos Herrchen“. Ganz anders dagegen auf dem Land. Hier erfolgt die Identifikation noch über die Tierbesitzer, man kennt sich, und der Hund ist dann „Frau Müllers Dackel“ oder „Herrn Meiers Filou“. Auch die Themen sind durchaus unterschiedlich, anstatt über das Wetter oder die ersten Frühlingsboten, unterhalten sich Spaziergänger auf den Hundeausläufen über den aktuellsten modischen Trends ihrer Lieblinge, die passende Outdoorbekleidung oder fachsimpeln über Erziehung.

Fakt ist: Hund und Halter haben in der Stadt hervorragende Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen, Freundschaften zu schließen und sich täglich auszutauschen. Selbst die schüchternsten Kandidaten können sich der Faszination einer Hundebegegnung kaum entziehen. Auf dem Land dagegen sind Zwei- und Vierbeiner auf ihren Spaziergängen meist unter sich und genießen die traute Zweisamkeit.

Single oder Rudel – das ist hier die Frage

Sehr unterschiedlich in Stadt und Land fällt die Entscheidung über Einzel- oder Mehrfachhundehaltung aus. In einem Haus mit Garten lebt es sich mit mehreren Fellnasen angenehmer als in einer Stadtwohnung. Hier liegen die Vorteile der dörflichen Gefilde also klar auf der Pfote, mal abgesehen von jenen gut situierten Haltern, die sich auch in den Metropolen ein Haus mit Garten leisten können, oder solchen, die am Stadtrand wohnen. In einer Mietwohnung nämlich gerät der Mensch mit mehreren Vierbeinern schnell an seine Grenzen. Mit zwei oder drei Hunden ist es wichtig, ein starkes Vertrauensverhältnis zu schaffen und diese Nähe auch auszuhalten. Dem Halter sollte klar sein, dass jeder vierbeinige Mitbewohner nicht nur einen persönlichen Freiraum, sondern ebenso bisweilen die ungeteilte Aufmerksamkeit benötigt.

Entgegen der oft vertretenen Meinung, zwei oder drei Vierbeiner würden nicht mehr Arbeit bedeuten als eine einzelner, sieht der Alltag, vor allem in den Metropolen, anders aus. Jeder Hund tickt unterschiedlich, und die Erziehung lässt sich nun mal nicht über einen Kamm beziehungsweise über ein Rudel scheren. Auch eine Wohnung zu finden, gestaltet sich gerade mit mehreren Hunden manchmal wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Um im Nachhinein keine bösen Überraschungen zu erleben, sollten die Halter den Mietvertrag gründlich checken und, wenn nötig, eine konkrete Regelung zur Hundehaltung mit dem Vermieter treffen. Um eine gute Nachbarschaft muss sich der Tierliebhaber manchmal aktiv bemühen, denn vier oder sechs Matschpfoten im Treppenhaus, das Gebelle aus mehreren Hundekehlen, wenn es an der Haustüre schellt, erfordern schlichtweg auch mehr Toleranz. Die meisten Mietstreitigkeiten entstehen übrigens durch Nachbarn, die sich von Hunden gestört fühlen. Da ist das Landleben durchaus harmonischer.

Das richtige Training bietet Sicherheit im Straßenverkehr

Sind in der Stadt insofern kleine Hunde besser zu handhaben als große Rassen? Ein verantwortungsvoller Halter sollte vor der Anschaffung eines Vierbeiners in jedem Fall genau überlegen, ob der Hund zu ihm passt, und ob er dessen Naturell wirklich gerecht werden kann Denn darin liegt die Krux. Unabhängig ob mehrere Hunde im Haushalt leben oder wie groß sie sind, ob Dackel, Labrador oder Rhodesian Ridgeback – sie fühlen sich nur dann wohl, wenn sie gemäß ihrer Rasse gefördert werden. Egal wo sie leben und wie groß die tierische Wohngemeinschaft ist.

Das richtige Verständnis ist die Grundlage

Ein Hund ist glücklich, wenn er viel Auslauf bekommt, in Ruhe schnüffeln kann, seinem Instinkt gemäß gefordert wird und mit Artgenossen herumtollen darf. Eine gute Beziehung zu seinem Besitzer ist für Landpfoten und Stadtschnauzen gleichermaßen wesentlich. Die wird frischgebackenen Hundeeltern nicht in die Wiege gelegt, sondern muss sich erarbeitet werden. Erziehung ist wichtig, und es sollte jedem Hundehalter klar sein, dass mangelnder Grundgehorsam und ein schlechtes Benehmen Bello & Co in der Stadt schneller in Gefahr bringen kann. Außerdem wirft das Verhalten des Einzelnen stets ein Licht auf alle anderen Vierbeiner. Das gilt übrigens auch für „unerzogene“ Besitzer, die Häufchen nicht aufsammeln, ihre Hunde überall markieren lassen oder sich sowohl Passanten als auch anderen Haltern gegenüber rücksichtslos verhalten. Eine gute Etikette und vorausschauendes Verhalten macht das Leben für alle angenehmer und oft einfacher. Es kann sogar manchmal Hundegesetze entschärfen, und das ist ein Wunsch, den sicher 99 Prozent aller Halter teilen – ganz gleich, wo sie leben.

Tipps für ein glückliches Stadtleben mit Hund

  1. Ein Hund sollte auch Hund bleiben dürfen. Gönnen Sie Ihrem Vierbeiner so viele Sozialkontakte wie möglich.
  2. Die Leine bietet Sicherheit für alle. Deswegen ist eine gehorsame Leinenführigkeit wichtig, ebenso wie das konsequente Befolgen der Straßenregeln.
  3. Sorgen Sie für Abwechslung beim Gassigang. Immer nur im gleichen Revier zu stöbern ist für den Hund auf Dauer zu langweilig.
  4. Versuchen Sie auch im Alltag das Zusammensein mit dem Hund bewusst zu genießen. Etwas Achtsamkeit bringt mehr Freude in das Leben.
  5. Läufige Hündinnen, aggressive Rüden, gestresste Halter oder genervte Passanten können Hund und Halter das Leben in der Stadt verleiden. Bleiben Sie ruhig und versuchen Sie die Situation zu klären. Viele Mitmenschen und zahlreiche Vierbeiner reagieren aus Angst und Unsicherheit gereizt. 

Die 10 beliebtesten Hundestädte in Deutschland

  1. Kiel
  2. Hamburg
  3. Hannover
  4. Berlin
  5. Leipzig
  6. Köln
  7. Düsseldorf
  8. Frankfurt
  9. Stuttgart
  10. München