Die Ernährung hat einen entscheidenden Einfluss auf Vitalität und Gesundheit des Hundes. Ob sie stimmt und er sein Futter optimal verwerten kann, lässt sich unter anderem sehr gut an seinem Kot erkennen. Der nennt sich in der Fachsprache Fäzes und besteht aus Wasser, unverdaulichen Nahrungsbestandteilen, abgestoßenen Epithelzellen der Darmschleimhaut, Sekreten der Verdauungsdrüsen, Fäulnisstoffen sowie Darmbakterien. Ein regelmäßiger Blick darauf hilft, Störungen zu erkennen und zu beheben. Neben der Portionsgröße bestimmt auch der Gehalt an Ballaststoffen, die Kotmenge. Diese kann von Hund zu Hund unterschiedlich ausfallen. Ein bis drei Geschäfte am Tag sind normal. Nur Welpen und Junghunde müssen etwas öfter auf die Wiese.

Wieviele Ballaststoffe bekommt der Hund?
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Was die Menge des Kotes aussagen kann

Kleine Häufchen sind unbedenklich, solange der Stuhlgang regelmäßig und weich ausfällt. Sind sie aber ungewöhnlich groß und muss sich der Vierbeiner sehr häufig entleeren, ist das ein Indiz für eventuelle Ernährungsfehler oder eine Kost, die Bello nicht optimal verwerten kann. Wurde er vielleicht gerade auf eine energiearme Nahrung mit vielen Ballaststoffen umgestellt? Dann ist es normal, dass er mehr ausscheidet als gewöhnlich. Das liegt daran, dass die sattmachenden Ballaststoffe nicht verdaut werden.

Ist die Kotmenge grundsätzlich sehr hoch, hilft es oft, auf ein hochwertigeres Produkt mit einer besseren Verdaulichkeit umzusteigen. Bleiben die Exkremente trotzdem riesig, sollte ein Tierarzt konsultiert werden, denn das deutet auf eine tiefer liegende Störung hin. Gleiches gilt bei wenig Stuhlgang oder sehr hartem Kot. Als Ursache kommt eine Verstopfung infrage, die nicht nur sehr schmerzhaft, sondern auf Dauer auch gefährlich werden kann.

Die Konsistenz ist ausschlaggebend

Das optimale Häufchen ist gut geformt und nur so weich, dass es sich gut aufklauben lässt, ohne Spuren zu hinterlassen. Ist die Konsistenz aber wiederholt außerhalb des Normalzustands sollte ein Tierarzt zurate gezogen werden. Auf jeden Fall, wenn der Kot flüssig oder blutig ist und der Hund zudem weitere Symptome wie Schlappheit oder geringen Appetit zeigt. Das gilt insbesondere für Welpen mit Durchfall, denn sie haben nur wenige Reserven, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Durchfall kann gefährlich werden
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Vorsicht bei sehr weichem Kot

Ein Alarmsignal bedeutet andauernder sehr weicher Kot. Er entsteht, wenn der Darm versucht, ihn schnell loszuwerden, sodass keine Zeit mehr bleibt, um über den Dickdarm das Wasser aufzunehmen. Es gibt sehr viele Ursachen für weiche Exkremente, sie können von Futterunverträglichkeit über Parasiten bis zu Stress reichen. Tritt das weiche Häufchen nur selten auf und ist der Kot am nächsten Tag wieder normal, braucht sich der Halter aber in der Regel keine Gedanken zu machen.

Bei Durchfall gehen neben Flüssigkeit auch Nährstoffe verloren. Allein aus diesem Grund ist dieser Zustand auf Dauer ungesund. Zudem schädigt langanhaltend weicher Kot die Darmflora und damit auch die Darmgesundheit. Und dauerhafter Durchfall erhöht die Wahrscheinlichkeit für Futtermittelallergien. Jeder flotte Verdauungsdurchmarsch kann dementsprechend potenziell eine Allergie heranzüchten.

Ursachen für eine Verstopfung

Wenn der Kot zu hart ist, gibts kein Häufchen
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Braucht der Hund sehr lange, um Kot abzusetzen, und ist dieser sowohl sehr trocken als auch hart, deutet das wiederum auf eine Verstopfung hin. Sehr gefährlich ist die vor allem bei Fütterung großer Mengen an Knochen, die unter Umständen im Dickdarm eine sehr harte Masse bilden und kaum ausgeschieden werden können. Erkennbar ist das daran, dass der Vierbeiner sich immer wieder zum Darmentleeren hinhockt, aber nichts herauskommt. Dieser sogenannte „Knochenkot“ verursacht Schmerzen und kann schnell zum Notfall werden.

Leichtere Formen der Verstopfung entstehen oft bei älteren und übergewichtigen Tieren oder durch falsche Fütterung. Dann ist es zunächst sinnvoll, die Mahlzeit mit Ballaststoffen wie eingeweichten Flohsamenschalen oder eingeweichten geschroteten Leinsamen zu ergänzen.

Unser Fazit

Der Kot ist ein sehr getreuer Spiegel der Verdauung. Ändern sich Aussehen oder Konsistenz über mehrere Tage hinweg, sollte dem immer auf den Grund gegangen werden. Der Vorgang kann harmlos, aber auch Anzeichen einer Erkrankung sein. Allerdings ist es im Umkehrschluss nicht möglich zu sagen, dass der Hund kerngesund und parasitenfrei ist, nur weil das Häufchen gut geformt ist. Denn Störungen zeigen sich mitunter erst, wenn sie wirklich massiv sind. Dr. Charlotte Kolodzey/Suzanne Eichel

 

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