Es gehört für jeden Hundehalter zum guten Ton, die Hinterlassenschaften des Vierbeiners aufzusammeln. In Deutschland werden schätzungsweise über ein Jahr verteilt Millionen von Plastikbeuteln verbraucht. Tendenz steigend. Aber geht das nicht auch umweltfreundlicher?

Im Schnitt benutzt jeder Tierbesitzer zwei Tüten täglich, um das Geschäft seines Hundes zu beseitigen. Richtig so! In Hamburg gibt’s die begehrten Beutelchen umsonst vom Drogeriemarkt. In anderen Städten können Frauchen und Herrchen sich an eigens aufgestellten Kotbeutelspendern bedienen. Ansonsten muss sich der Halter die Tüten selbst organisieren. Was die Straßen, Parks und Wiesen von Hundekot freihält, ist leider eine riesige Umweltverschmutzung.

Der Beutel gehört immer richtig entsorgt
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Das Problem mit den Kotbeuteln

Die üblichen Kotbeutel bestehen aus Polyethylen, also Erdöl. Einmal gebraucht, werden sie sofort entsorgt. Logischerweise möchte niemand so eine Tüte ein zweites Mal verwenden. Also ab in den Mülleimer, wo sie auch hingehört, und von da aus in die Müllverbrennungsanlage. Umweltfreundlich ist das nicht gerade, aber alle Versuche der städtischen Müllbetriebe, auf nachhaltigere Varianten umzusteigen, sind bisher gescheitert. An der Faulheit so mancher Besitzer, die Ökotütchen dann einfach ins Gebüsch schleudern, anstatt diese wie gewohnt zum nächsten Abfallkorb zu tragen. Und das ist für die Umwelt sowie für zahlreiche Tierarten ein großes Problem.

Beutel aus nachwachsenden Rohstoffen

Das Hamburger Unternehmen The Sustainable People bietet zumindest eine umweltfreundliche Variante: Biologisch abbaubare Hundekotbeutel. Im Wesentlichen werden diese durch Oxidations-und Hydrolyseprozesse auf natürliche Weise zersetzt. Mikroorganismen wie Bakterien, Protozoen oder Pilze beziehungsweise Enzyme nutzen das Material der Bio-Hundekotbeutel als Nahrung und Energiequelle. Nach dem Abbauprozess bleiben als Restprodukt lediglich Wasser, Kohlendioxid (CO2), mineralische Salze sowie Biomasse zurück. „Entscheidend aber ist, dass der biologische Abbau auch unter hiesigen Wetterbedingungen funktioniert“, erklärt Geschäftsführer Arne Krämer. Bioabbaubare Hundekotbeutel von The Sustainable People werden mit 30 Prozent nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, sind OK compost HOME zertifiziert und somit auch für unsere Temperaturen geeignet. Alternativ bietet das Hamburger Unternehmen Recycling-Hundekotbeutel, die ressourcenschonend aus bis zu 97 % recycelten Produktionsabfällen (PE) hergestellt werden.

Am besten umweltfreundlich denken

Andere Alternativen haben sich bisher auf dem Markt und vor allem in der täglichen Praxis kaum durchgesetzt. Manche Biotüten lösen sich auf, sobald sie mit Feuchtigkeit in Berührung kommen, weitere, zum Beispiel aus Papier, sind unpraktikabel, und dann spielt der Preis eine entscheidende Rolle. Das Problem liegt aber auch in der richtigen Entsorgung. Es wäre wünschenswert, wenn immer mehr Hundehalter zu einer ökologischen Variante greifen, umweltfreundlicher denken und sich auch so verhalten. Denn eins ist klar: Ob bio oder nicht – der Beutel gehört stets in einen Mülleimer. Suzanne Eichel

Mehr Infos unter: https://thesustainablepeople.com/