Sie alle haben Vor- und Nachteile, so wie eben die Vierbeiner unterschiedliche Bedürfnisse und ihre Halter Vorlieben haben. So ist es zunächst relevant, sich für eine Methode zu entscheiden, bevor es im nächsten Schritt an die inhaltlichen Kriterien geht.

Wie sieht der Alltag von Mensch und Hund aus?

Wie viel Zeit können die Halter für die Ernährung ihrer Vierbeiner aufwenden? Die Antwort auf diese Fragen birgt oft schon die richtige Antwort für die passende Ernährungsform. Wer viel unterwegs ist, seinen felligen Freund mit ins Büro nimmt und dort füttert, eine sehr praktische Lösung sucht oder einfach auf den Geldbeutel achten muss, der wählt häufig  Trockenfutter. Es ist einfach zu dosieren, lange halt- und jederzeit einsetzbar, und es riecht nicht. Auch ein Nassfutter eignet sich für eine schnelle und unkomplizierte Nahrungsaufnahme. Die Akzeptanz ist etwas höher, und durch die Herstellung im eigenen Saft oder in Wasser erhalten die Hunde viel Feuchtigkeit. Dank Fertigbarf-Konzepten trauen sich auch berufstätige Frauchen und Herrchen oder Anfänger an die Rohfleischfütterung heran. Sie müssen dabei nur darauf achten, ob ein Zusatz benötigt wird und für die alltägliche Planung außerdem die Auftauzeiten berücksichtigen.

Welches Futter ist das Richtige?
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Die Deklaration sollte nachvollziehbar sein

Gute, hochwertige Produkte sind an einer klaren, nachvollziehbaren Deklaration erkennbar. Das gilt ebenso für die Nebenerzeugnisse. Was drinsteckt, muss draufstehen. So einfach ist es! Wichtig sind natürlich auch die Inhaltsstoffe an sich. In der Zusammensetzung müssen alle Zutaten des Produktes in absteigender Reihenfolge verzeichnet sein. Der Bestandteil mit dem höchsten Gewichtsanteil ist demzufolge auch als Erstes deklariert.

Gut zu wissen: Oft steht Fleisch an erster Stelle. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass davon auch viel enthalten ist. Denn werden die pflanzlichen Zutaten in verschiedene Zubereitungsformen aufgeteilt, wie zum Beispiel in „Reismehl, Reisflocken“ und dann noch unterschiedliche pflanzliche Rohstoffe, dann können diese summa summarum einen höheren Anteil ausmachen als das Fleisch. Dennoch steht dieses an erster Stelle und vermittelt den Anschein eines sehr hochwertigen Futters.

Ein hoher Fleischanteil ist Qualitätsentscheidend

Ein eindeutiges Indiz ist die genaue prozentuale Angabe, die besagt, wie viel jeweils von der proteinreichen Hauptzutat und dem entsprechenden Nebenprodukt enthalten ist. Fleisch ist in der Regel der teuerste und kostbarste Bestandteil. Idealerweise werden aber auch alle anderen Zutaten genau angegeben und nicht hinter Zutatengruppen wie „pflanzliche Nebenprodukte“ oder „Getreide“ versteckt. Je mehr Angaben gemacht werden, desto besser kann der Tierhalter entscheiden, ob das Futter zum eigenen Vierbeiner passt.

Genauer hinsehen sollten Sie bei Aussagen wie beispielsweise „mit Ente“ oder „viel hochwertiges Fleisch“. Ein Blick auf die Rückseite der Verpackung gibt wiederum Aufschluss. Steht dort: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (davon Ente 4%), darf durchaus kritisch nachgefragt werden, was sich hinter den restlichen 96 Prozent verbirgt. Vermutlich handelt es sich um wechselnde Anteile von Rind, Schwein und anderen Fleischsorten. Keine gute Wahl für allergische Hunde.

Fertigfutter sollte klar deklariert sein
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Den Nährstoffbedarf des Hundes beachten

Grundsätzlich sollte ein Alleinfuttermittel so konzipiert sein, dass die Nährstoffversorgung des Hundes abgedeckt ist. Steht auf den Verpackungen „Einzelfuttermittel“ oder „Ergänzungsfuttermittel“ ist es wichtig, die angegebenen Fütterungsempfehlungen einzuhalten und die Mahlzeit mit weiteren Zutaten zu kombinieren, damit sie ausgewogen ist. Gleiches gilt natürlich für die Versorgung mit Reinfleischdosen.

Weil bei der Herstellung eines Fertigfutters und später auch bei der Lagerung einige essentielle Fettsäuren kaputt gehen, ist es durchaus erlaubt, die tägliche Mahlzeit mit einer maßvollen Zugabe eines hochwertigen Öles wie Lachs- oder Hanföl aufzuwerten. Und die Darmflora profitiert von einem pro- oder präbiotischen Präparat. Dies fördert die Gesundheit und hilft dem Vierbeiner gesund durch die kalte und dunkle Jahreszeit.

Ist bio besser?

Viele Halter setzen voraus, dass Bio-Futter automatisch hochwertig ist. Natürlich ist es wünschenswert eines in Bio-Qualität zu wählen. Nicht nur für die Umwelt, sondern auch aus Verantwortung für die Tiere, die geschlachtet wurden. Allerdings ist die Bezeichnung auf der Verpackung noch keine Garantie beispielsweise für einen hohen Fleischanteil oder gut verwertbaren Inhalt. Auch hier gilt es auf die Zutaten zu schauen: Welches Fleisch wurde verarbeitet und sind die Nebenerzeugnisse ausgewiesen?

Fazit: Die Auswahl an Fertigfutter ist groß. Um ein hochwertiges Produkt zu erkennen sind vornehmlich die messbaren Nährwerte auf der Verpackungsangabe richtungsweisend. Ein hoher Fleischanteil ist wünschenswert sowie die eindeutige Deklaration aller Inhaltsstoffe.

Dr. Charlotte Kolodzey

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